Tagebau Garzweiler II Sonntag, der 24. November 2024
Der Braunkohletagebau Garzweiler ist ein Tagebau der RWE Power AG (bis 2003 der RWE Rheinbraun AG), im rheinischen Braunkohlerevier in Nordrhein-Westfalen und wurde nach dem Dorf Garzweiler in der Gemeinde Jüchen (Rhein-Kreis Neuss) benannt. Das Dorf Garzweiler wurde vom Braunkohletagebau abgebaggert und ist heute – insbesondere im Umfeld der Umweltbewegung – ein Synonym für den Abbau von Braunkohle im Tagebau.
Der Großtagebau Garzweiler (heute Garzweiler I) entstand im Jahre 1983 durch den Zusammenschluss der bestehenden Abbaufelder Frimmersdorf-Süd und Frimmersdorf-West. Frimmersdorf-Süd war seinerseits um 1960 aus dem Zusammenschluss zweier Gruben (Grube Neurath und Grube Heck) hervorgegangen, deren Ursprünge bis ins 19. Jahrhundert zurückreichen.
Der Abbau durch das RWE-Tochterunternehmen RWE Power AG erfolgte bisher im ersten von zwei geplanten Abschnitten Garzweiler I und II. Garzweiler I betrifft ein 66,0 km² großes Gebiet östlich der mittlerweile abgebaggerten Trasse der Autobahn A 44, das Abbaugebiet Garzweiler II betrifft das westlich der A 44 gelegene Gebiet und ist 18,0 km² kleiner als Garzweiler I. Am 31. März 1995 genehmigte die Landesregierung NRW den Braunkohleplan Garzweiler II. Am 18. Juni 2006 griffen die Schaufelradbagger auf das neue Gebiet über. Betroffen sind erstmals mit 40 km² Gebietsflächen der Stadt Erkelenz (Kreis Heinsberg). Etwa ein Drittel der Stadtfläche wird beansprucht. 6,5 km² liegen auf dem Gebiet der Gemeinde Jüchen und etwa 1,5 km² auf Gebiet der Stadt Mönchengladbach; letztere wird somit auch erstmals vom Tagebau beansprucht.
Der geplante Abbauzeitraum reicht von 2006 bis 2045.
Garzweiler II besitzt Braunkohlereserven von 1,3 Milliarden Tonnen. Die Braunkohle entstand aus weitflächigen Wäldern und Mooren, die sich in der Niederrheinischen Bucht vor 30 bis vor 5 Millionen Jahren entwickelten. Die Geologie der Niederrheinischen Bucht ist gekennzeichnet durch langanhaltende Senkungsbewegungen in den letzten 30 Millionen Jahren, die zur Ablagerung eines bis zu 1300 m mächtigen Sedimentpaketes durch die Nordsee und durch viele Flüsse geführt haben, in dem sich heute bis zu 100 m mächtige Braunkohleflöze befinden.
Der Braunkohletagebau Garzweiler erfordert die Umsiedlung ganzer Ortschaften. Zwölf Dörfer und 7600 Bürger sind vom geplanten Garzweiler II betroffen.
Die Sümpfungsmaßnahmen, die erforderlich sind, um das Grundwasser abzupumpen, reichen weit über den Tagebau hinaus. So sind auch die Bruchwälder im Naturpark Maas-Schwalm-Nette durch das Absinken des Grundwasserspiegels bedroht. Mit großem Aufwand wird Ersatzwasser mittels eines Systems von Rohrleitungen und Sickergräben in diesen Bereich gefördert.
(Text übenommen von Wikipedia.
Link zum Originaltext: http://de.wikipedia.org/wiki/Tagebau_Garzweiler)
Betroffene Grubenranddörfer vom Tagebau Garzweiler II
Betroffen vom Tagebau Garzweiler II sind die Dörfer Berverath, Hochneukirch, Holzweiler, Jackerath, Jüchen, Katzem, Kaulhausen, Keyenberg, Kückhoven, Kuckum, Oberwestrich, Terheeg, Unterwestrich, Venrath, Wanlo und Wockerath.