"Die Ortslage Wanlo wird in naher Zukunft bekannterweise zunächst durch die mit der Tagebausümpfung verbundenen Maßnahmen im Umfeld und später durch den in unmittelbarer Ortsnähe stattfindenden Abbaubetrieb betroffen sein. Um die negativen Auswirkungen auf Bewohner und Umwelt (z.B. Staubbelastung, Lärm) zu mindern, sind z.B. großflächige Gehölzpflanzungen ein geeignetes Mittel. Vor diesem Hintergrund hat die Stadt im Beteiligungsverfahren erstmals neue Wege zur landschaftsrechtlichen Kompensation, die für die Errichtung der Sümpfungsbrunnen für den Bergbautreibenden erfordlich wird eingeschlagen.
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Gleichzeitig können dadurch im Umfeld des Tagebaus zumindest teilweise Ersatz für durch den Abbaubetrieb verlorengegangene Lebensräume und Rückzugsmöglichkeiten für Pflanzen und Tiere geschaffen werden. Es ist vorgesehen, dieses Prozedere für mehrere kommende bergbauliche Sonderbetriebspläne im Stadtgebiet anzuwenden, damit dem in dieser Hinsicht besonders beanspruchten Umfeld von Wanlo ein möglichst großer zusammenhängender Schutzgürtel zugute kommen kann."
"Auf Norderney löst sich im Mai 2000 bei Sturm ein Rotorkopf. Teile des Flügels durchschlagen das 36 Zentimeter dicke Mauerwerk eines 120 Meter entfernten Privathauses."
Auch in Wanlo hatten wir bereits einen Rotorblattabriss. Teile des Rotorblattes wurden mehrere hundert Meter vom Windkraftwerk entfernt gefunden.Erstmalig fand am 08.12.2009 am Rande des Tagebaus Garzweiler I/II ein spürbares Beben statt. Um 18.21 h bebte die Erde mit einer Stärke von 2,2 (Richter Skala) am nördlichen Rand von Garzweiler II südlich der A 46. Das Beben war in Jüchen und Grevenbroich deutlich bemerkbar. Ein zweiter Erdstoß um 22.46 h erreichte nurmehr eine Stärke von 1,4. Nach Auskunft des Geologischen Dienstes handelte es sich hier um einen vom Bergbau verursachten Erdstoß als Folge der Grundwasserentleerung und Grundwasserdruckentlastung des Gebirges. Zumeist erfolgen die hierdurch ausgelösten Setzungen im Korngerüst unmerkbar, doch kann es wie in Jüchen geschehen, dass es auch zu schlagartigem Spannungsabbau kommt (NGZ v. 11.12.2009, RP v. 10.12.2009 & 11.12.2009). Gegenüber Mediennachfragen positionierte sich die Stadt, indem sie darauf hinwies, dass sie bereits in ihrer Stellungnahme zum Tagebauvorhaben Garzweiler II das Thema der "Entlastungsschläge" kritisch dargestellt hat. Damals ging Prof. Dr. Ahorner als Gutachter des Braunkohlenausschusses davon aus, dass die Stärke dieser Mikrobeben kaum größere Schäden hervorrufen wird. Dies hat sich bis heute bestätigt. Es ist nicht berechenbar, ob und wo die schlagartigen Entlastungen stattfinden. Sie können insbesondere in den tagebaunahen Bereichen nicht ausgeschlossen werden. In Zukunft kann man von daher gegebenenfalls auch im Bereich Wanlo damit rechnen.
Herr Dr. Hellekes: Sie als Geologe sollten sich über die Auswirkungen doch im Klaren sein. Einen solchen Standort direkt am Grubenrand unter diesen Voraussetzungen zu wählen, der außerdem über eine mehrere hundert Meter lange Anschlussleitung mit einer Gashochdruckleitung zu verbinden ist, liegt in meiner Wertung irgendwo im Bereich von grob fahrlässig. Da sie spätestens jetzt über diese Informationen verfügen, sollten Sie sich darüber im Klaren sein, dass die Anteilseigner der NVV im Falle eines durch Erdbeben, Abrutschen oder Rotorabriss entstehenden Schadens Sie persönlich haftbar machen können und hoffentlich auch werden.