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Rede zum Volkstrauertag am 17. November 2019 von Helmut Falkenberg


Ich habe mich in den letzten Wochen viel mit dem Volkstrauertag beschäftigt, wie und warum er bei uns zelebriert wird, und wie er in anderen Ländern gefeiert wird.
"Guten Morgen meine Damen und Herren" Die Erkenntnis daraus:
Wir gedenken der Millionen Opfer, denn wir waren die Aggressoren und tragen Verantwortung für Millionenfachen Tod, während die anderen Länder feiern, weil sich deren Opfer sich hingaben um die Freiheit zu verteidigen und gewannen.
Ich habe sie gelesen diese Gedenkreden, sie wiederholen sich Gebetsmühlenartig und ähneln sich sehr. Sie entlocken uns das Bekenntnis den Frieden zu bewahren und eine Wiederholung des Millionenfachen Elends abzuwenden.
Jedes Jahr ein Volkstrauertag, jedes Jahr ein Gedenken an die Abermillionen Toten, jedes Jahr heißt es :Nie wieder Krieg, wir sind es den Opfern schuldig. Jeder einzelne scheint bereit, sich für den Frieden einzusetzen und ihn zu wahren. Aber heute hier dabei zu sein heißt ja nicht der Friede ist damit für ein Jahr gesichert

Der Volkstrauertag ist ein besonderer Tag. An diesem Tag kommt das Gesellschaftliche Leben einmal zu einem Innehalten. Wo sogar über eine Ladenöffnungszeit am 24. Dezember nachgedacht wird, würde gleichwohl niemand auf den Gedanken kommen, einen verkaufsoffenen Sonntag am Volkstrauertag zu beantragen. Es gäbe einen breiten und berechtigten Protest dagegen.
Dieser Tag ist besonders. An vielen Stellen der Stadt und unseres Staates kommen heute- wie wir hier- Menschen zum Gedenken zusammen.
Zusammen eine große Zahl, jedoch nicht die gesamte Bevölkerung!
Der Volkstrauertag ist ein schwieriger Tag, Er führt über die Trauer über die Opfer der beiden Weltkriege hinaus zum Gedenken an alle verstorbenen von Tyrannei, Terror und Gewaltherrschaft. Wir gedenken heute der Millionen Toten und erschrecken, wohin Machtmissbrauch ,Hass und Fanatismus führen kann. Der Lebensstil und die Politik der westlichen Welt tragen derzeit nicht zur Verringerung der Weltkrisen bei. Im Gegenteil. Sie lösen Konflikte aus, tragen zu Fluchtbewegungen rund um den Globus bei.
Wie sieht es denn wirklich aus?
Wir wollen NIE wieder Krieg, oder: wir müssen alles dafür tun, damit es nie wieder zum Krieg kommt , schon gar nicht von deutschem Boden aus!
Kann der Friede gesichert sein, wenn wir- natürlich ganz demokratisch- Waffen exportieren, die doch dazu gebaut wurden, um Leid herbei zu führen und Menschen zu töten?
Dient es dem Frieden, wenn wir es zulassen müssen, dass ausgerechnet demokratiefeindliche Elemente unsere Parlamente erobern und diese Elemente auch nach demokratischen Grundsätzen finanziert werden?
Oder dient es dem Frieden, wenn wir Demos und Aufmärsche zulassen, die nachweislich gegen die demokratische Grundordnung unseres Staates gerichtet sind und unsere Straßen in Kampfarenen verwandeln?
Glaubt man denn wirklich, dass es dem Frieden dient, wenn die Bundesregierung bei ihren Rüstungsexport entscheidungen verspricht, die Menschenrechte zu achten- wohlwissend, dass Waffen töten und somit offensichtlich gegen die Menschenrechte verstoßen wird?
Dient es dem Frieden, wenn die Reichen reicher werden und die Armen ihr Essen bei der Tafel holen müssen?
Können wir vom Erhalt des Friedens reden, wenn Menschen, die fast ihr gesamtes Leben gearbeitet haben- nebenher ihre armselige Rente aufbessern müssen und es dann immer noch nicht zu Leben reicht?
Glaubt man denn wirklich, dass es dem Frieden nutzt, Fachkräfte aus dem Ausland anzuwerben, statt unsere Kinder frühzeitig zu fördern und vernünftig auszubilden? (Übrigens das gab es schon mal)Wir brauchen mehr Chancengleichheit in Bezug auf Bildung.
Ist man der Meinung, dass unsere Kinder friedlich bleiben, wenn sie mit Sex und Gewaltverherrlichenden Filmen aufwachsen, die ab den frühen Morgenstunden in fast allen Fernsehsendern gezeigt werden?
Haben wir damit alles getan um tatsächlich den Frieden gesichert zu haben?
NEIN haben wir wohl NICHT !
Und es gibt noch sehr viel mehr Beispiele, warum wir uns hüten sollten von Friedensabsichten zu reden, während wir ihn doch fast täglich gefährden.
Täglich erfahren und erleben wir eine zunehmende Verrohung der Gesellschaft, wie man ihr entgegentritt und der Entwicklung Einhalt gebieten will, ist eine berechtigte Frage die sich jeder stellen muss und soll.
Die Politik und aber auch WIR mögen endlich zu der Erkenntnis gelangen, das Waffen, Ausbildungsmangel, Kinder und Altersarmut, Hass und Gewalt niemals zu einem besseren Leben für uns alle führen kann.
Wir alle haben es in der Hand, ob wir es zulassen wollen, dass der kleingeistige Nationalismus, gestriger Gutsherrenstil , Engstirnigkeit und Egoismus, der seit jeher die Ursache für Unfrieden in der Vergangenheit und Gegenwart verantwortlich war und ist.
Und deshalb:
Dieser Tag ist besonders. Dieser Tag muss bleiben.
Wir dürfen die Opfer von Krieg und Terror und Gewaltherrschaft in allen Nationen nicht verhöhnen, indem wir weiter machen als geschehe nichts! Es ist eine Tatsache:
Kein Krieg bringt Sieger hervor ,jeder Krieg hinterlässt allein Verlust. Mit jedem Krieg, Handelskrieg oder Hassangriff, zwischen zwei Menschen, zwischen ethnischen Gruppen, gegen Minderheiten, gegen anders Glaubende, gegen Fremde. Die Menschheit verliert, die Menschlichkeit verliert.

Und lassen sie mich schließen mit einem Gebet das als "das Gebet der Vereinten Nationen" bekannt geworden ist:

Unsere Erde ist nur ein kleines Gestirn im großen Weltall,. An uns liegt es daraus einen Planeten zu machen, dessen Geschöpfe nicht von Kriegen gepeinigt werden, nicht von Hunger und Furcht gequält, nicht zerrissen in sinnlose Trennung nach Rasse,Hautfarbe oder Weltanschauung. Gib uns Mut und Voraussicht, schon heute mit diesem Werk zu beginnen, damit unsere Kinder und Kindeskinder einst stolz den Namen "Mensch" tragen.

C /Helmut Falkenberg 17.11.2019* Mönchengladbach - Wanlo


DORFINTERESSENGEMEINSCHAFT WANLO e.V.
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